Ein Traum von einem Pferd

- dem treuesten Begleiter

Als ich vor etwa zehn Jahren aufgrund meiner Pferdeallergie schweren Herzens den Kontakt zu Pferden abbrechen musste, hätte ich mir nie träumen lassen, jemals ein eigenes Pferd besitzen zu können. Nach ein paar "pferdelosen" Jahren stiess ich bei meiner verzweifelten Suche nach einem Ausweg oder einer medizinischen Neuerung per Zufall im Internet auf die angeblich hypoallergenen Curly Horses. Ich war natürlich interessiert, aber auch skeptisch, hatte ich doch mit sogenannten hypoallergenen Hunderassen wie z.B. Pudel und Coton de Tulear eher negative Erfahrungen gemacht. Ausserdem wollte ich mich nicht zu früh freuen, um nicht enttäuscht zu werden, wenn es doch nicht klappen sollte. Meine ersten Versuche mit Curly Horses waren denn auch ernüchternd. Ich reagierte praktisch gleich, wie auf normale Pferde.

Ein paar Jahre später wollte ich mir und den Curly Horses nochmals eine zweite und letzte Chance geben. Ganz auf Pferde zu verzichten, fiel mir unendlich schwer – ich fand keinen "Ersatz", um den Verlust meines geliebten Hobbys zu kompensieren. Im Internet stiess ich auf das Curly Horse Gestüt von Petra und Tom Wolf. Ihre Philosophie, die Haltung und die Ausbildungsweise der Pferde hat mich sofort begeistert. Nach einem Haarproben-Test reiste ich schon bald mit meinem Mann als moralische Stütze zum Gestüt. Und siehe da: Streicheln, Reiten, ja sogar Putzen war möglich, ohne dass ich einen Allergieanfall bekam! Ich war erst mal verhalten optimistisch... Als auch am nächsten Besuchstag keine Reaktion meines Körpers folgte, war ich überglücklich! Ab diesem Zeitpunkt pendelte ich alle ein, zwei Monate für ein paar Tage aus der Schweiz nach Bickenbach. Mit der Zeit reifte der Entschluss, ein eigenes Curly Horse zu kaufen, damit ich in Zukunft noch öfter Kontakt zu Pferden haben kann.

Nachdem ich mich nach langem Ringen nicht entschliessen konnte, den Hengst "Canada" zu kaufen, wollte mir Petra drei weitere ihrer Curly Horses vorstellen, die sie für mich passend fand: Aramis, ein zweijähriger Hengst, Mary, eine zwölfjährige Stute, und ihre Tochter Sugar, knapp 5 Jahre alt. Eigentlich wollte ich ja nie eine Stute... Und eigentlich wollte ich auf keinen Fall ein junges Pferd... Doch wie so oft kommt es meist anders, als man denkt.

Sugar, noch bevor ich überhaupt wusste, dass Petra Dich für mich ausgesucht hatte, habe ich gespürt, dass Du es sein wirst. Als ich nach meiner Ankunft auf dem Erlenhof an Deinem Paddock vorbeigekommen bin, standst Du da mit Deinem süssen Hengstfohlen Assioma und hast mich einfach nur beobachtet. Es war ein kurzer Augenblick – mehr nicht – und kein anderes Pferd hatte mehr eine Chance. Ich fragte Petra nach der hübschen Buckskin-Stute, und erst da wurde mir klar, dass Du einer der potentiellen Kaufkandidaten warst. Ich freute mich schon auf den nächsten Tag, wo ich Dich kennenlernen durfte. In dieser Nacht hatte ich einen Traum: Du lagst entspannt am Boden, den Kopf erhoben. Als ich zu Dir trat, hast Du Dich in eine wunderschöne Fee mit wallendem, weissem Kleid und lockigen, langen Haaren verwandelt. Ich fragte Dich, ob Du mit mir mein Zuhause besuchen wolltest, um zu sehen, ob es Dir dort gefallen könnte. Du sagtest ja und folgtest mir vertrauensvoll. Ein für mich ungewöhnlicher Fantasietraum...

Als wir uns dann auf dem Reitplatz das erste Mal trafen und beschnupperten, hat es zwischen uns gleich "klick" gemacht und ich wusste: Du bist mein Pferd! Vertrauensvoll bist Du mir gefolgt, sanft hast Du Dich an mich geschmiegt. Dass ich sogar dabei ohne Anzeichen einer Allergie blieb, nahm ich als weiteres Zeichen, dass es zwischen uns passt.

Zwei Monate nachdem ich Dich gekauft hatte, bekam ich die Diagnose einer schweren Krankheit, harte Monate folgten. Der Gedanke an Dich gab mir die Kraft, den Mut und die Ablenkung, um diese harte Zeit bestmöglich überstehen zu können. Wenn ich Angst oder Schmerzen hatte, dachte ich einfach an unsere gemeinsamen Erlebnisse zurück. Die tristen Tage im Krankenhaus überstand ich mit Deinen Fotos am Bett (sorry an meinen Ehemann ;-). Durch die Visualisierung der schönen Momente mit Dir war es mir trotz allem möglich, immer wieder Glücksgefühle und Lebensfreude zu empfinden.

Während dieser Zeit hast Du bei meinen seltenen Besuchen geduldig meine Tränen ertragen, hast mich durch Deinen Körperkontakt gestärkt, mir Energie geschenkt. Weder für mich noch für Dich war es leicht, mit meiner durch die Krankheit und die Medikamente entstandenen Veränderung klarzukommen. Ich hatte zwischenzeitlich mein Vertrauen ins Leben, in mich und somit auch in Dich verloren. So war es ganz klar, dass auch Du mir nicht mehr vertrauen konntest. Sugar, Du hast mich an Grenzen gebracht, mich aber auch motiviert, diese Grenzen und meine Unsicherheit zu überwinden. Du hast mich dadurch wieder zu einem selbstbewussten, glücklichen Menschen gemacht.

Mein Dank gilt natürlich auch Petra, die auch in schwierigen Stunden immer an mich geglaubt hat, die mich fördert, fordert und motiviert – Jenni, die sich Zeit für mich nimmt und immer alles so geduldig erklärt bis auch ich es verstanden habe ;-) – Maria, die mir als Sonnenschein ein Vorbild ist und mir bei den Seminaren hilft, meine Sugar so toll auszubilden – und natürlich der ganzen Familie Wolf und allen anderen lieben Menschen auf dem Hof!

Sonja

Termine 2015: siehe hier

Sitzschulung für die Redaktion von Cavallo

auf dem Gestüt Wolf in Bickenbach

In dem Mai-Heft 2015 von dem Reitermagazin Cavallo wird das MariK-Pad von Maria Roob und Katharina Kudras vorgestellt. Die Redakteurin Kristina Hofer absolvierte eine Sitzschulung mit Maria Roob auf den Curly Horses Destiny und Jumpy. Fazit:"Der Effekt dieser Sitzschulung war enorm. Zudem fühlte ich mich so sicher wie in einem Sattel. Die Bewegung des Pferdes habe ich noch nie so deutlich gespürt. Vor allem die Bewegung der Hinterbeine, aber auch die ganze diagonale Fußfolge. Besser als im Sattel, da musste ich mich immer sehr darauf konzentrieren."