Februar
Neuigkeiten
2014

Parceval

oder warum es ausgerechnet ein Curly sein musste.

Seit einigen Jahren besuche ich Petra und ihre Curlys regelmäßig. Mal zu einem Lehrgang, mal zum Kaffee trinken, oder weil man gerade mal wieder in der Nähe war. Vom ersten Tag an war ich von den Curlys begeistert. Allerdings vermutlich aus anderen Gründen als die meisten Curly-fans. Ich bin kein Allergiker und habe daher „die freie Wahl“. Um ehrlich zu sein, gab es nie nur einen richtigen Grund: Petras Pferde haben alle, so unterschiedlich sie vom Temperament auch sein mögen, ein ausgesprochen angenehmes und freundliches Wesen. Sie wirken ausgeglichen und zufrieden und leben in einer Haltungsform, die meinen Idealen sehr entspricht. Der Wohlfühlfaktor war hier immer entscheidend.

Sehr bald war klar: Irgendwann möchte ich ein Curly haben. Aber das war noch eher eine Träumerei, denn im Grunde sind Curly Horses die falschen Pferde für mich. Ich bin mit 1,86 m ziemlich groß (oder doch zumindest lang, groß will ich erst noch werden), habe bedingt durch einige Unfälle einige Probleme mit zu viel Rückenschwung und bin aber dennoch ausgesprochen anspruchsvoll, was das Bewegungsvermögen meiner Pferde angeht. Außerdem suche ich immer Pferde mit einem ganz besonderen Naturell und Talent. Für die Zirzensik, das Showreiten und die Arbeit mit Pferden und Greifvögeln/Papageien braucht man besonders neugierige, aufgeweckte und unerschrockene Pferde.

Also im Grunde suchte ich eine eierlegende Woll-Milch-Sau und suchen ist eigentlich auch schon zu viel gesagt, denn in meinem Stall herrscht nicht gerade gähnende Leere. Alle meine Pferde sind sehr verschieden, aber sie sind auf ihre Art etwas ganz besonderes. Das einzige, was mir echt fehlte, war ein „Großpferd“.

Petra wusste um meine Vorlieben und Träume und hat mit mir jede Saison mit einer Engelsgeduld Fohlen angeschaut. Aber im Grunde war uns beiden klar: Das, was ich suchte, würde ich vermutlich nie bei den Curlys finden.

Im letzten Jahr hatte ich wenig Zeit und so hatte ich die Fohlen noch gar nicht gesehen, als ich im Spätjahr wieder auf dem Curly-Gestüt war. Es fand wieder ein Lehrgang mit Honza statt und das sind inzwischen echte Pflichttermine!!!! So kam es, dass ich wenig Augen für die umher tollenden Fohlen hatte.

In der Pause klagte ich Petra wieder mein Leid, dass ich immer noch nicht das passende Pferd für mich gefunden hätte und daß ich inzwischen zwar sehr genau wüsste, was ich wolle, was die Sache aber auch nicht besser machen würde, weil es wahrscheinlicher wäre, einen Sechser im Lotto zu haben, als ein solches Pferd zu finden.

Hier die Stichpunkte:
– Hengst
– groß (also wirklich groß und nicht so wie die Ponys und Araber, die ich reite)
– spektakuläre Farbe (ein gutes Pferd hat keine Farbe, aber in meinem Metier ist ein auffallendes Äußeres ein klarer Pluspunkt)
– so intelligent und clever wie möglich, definitiv mit eigenem Charakter und genug Pfeffer
– ausnehmend schöne Gänge (Dressur ist und bleibt meine große Liebe)
– bequem zu sitzen (durch meine Unfälle bin ich in meinen Möglichkeiten eingeschränkt)
– kerngesund, ohne Stellungsfehler
– im Herdenverband aufgewachsen

Außerdem wäre ich zur Zeit eher auf der Suche nach einem Pferd für meinen Mann und das habe nun Vorrang. Und dann geschah etwas, was mir wirklich noch sehr selten in meinem Leben passiert ist: Ich war sprachlos, denn Petra sagte: Wie Schade! Ich hab Dein Pferd!!!
„Wie? Was hast Du?“
Und in der Tat: Sie hatte.

Auf der Wiese lief zwischen den anderen Fohlen ein Junghengst herum, den ich ob seiner Größe eher für einen Jährling als für ein Fohlen gehalten hätte. Hamlet ist Weiß mit feuerroter Mähne und Schweif und hat über und über rote Tupfen. Er ist ein absolutes Kasperle und ein echter Draufgänger. Sowohl in der Optik als auch in seinem Wesen erkennt man seinen Vater Levi (meinen Lieblingshengst) absolut wieder. Tolles Exterieur und tolle Bewegung.

Leider habe ich vom Rest des Kurses nicht mehr viel mitbekommen. Ich habe den Tag bei Hamlet auf der Koppel verbracht. Danach war die Sache für mich eigentlich schon klar. Allerdings musste ich nun noch meinem Mann klar machen, dass das mit seinem neuen Pferd alles etwas anders laufen würde...

Ich bat Petra, Hamlet bis zur Fohlenshow zu reservieren, da ich gerne noch das Urteil abwarten wollte. Hamlet hat sich toll benommen und wurde zu meiner großen Freude Zweiter mit einer Traum-Wertnote. Damit war es beschlossen und verkündet Hamlet würde bei uns einziehen. Allerdings musste er dringend einen anderen Namen bekommen. Ich bin großer Shakespeare-Fan, aber ich habe bei meinen Pferden keine Schwäche für tragische Helden. Also heißt er nun Parceval und seiner „strahlenden“ Zukunft steht nun nichts mehr im Wege.

Zur Zeit lebt er noch mit den anderen Junghengsten zusammen auf dem Gestüt und genießt das Leben. Wann immer es mir möglich ist, fahre ich ihn besuchen und spiele mit ihm. Das sind absolut die Highlights der Woche. Inzwischen haben wir auch ein bisschen mit der Erziehung angefangen, denn der kleine Mann ist ausgesprochen frühreif und hinterfragt bereits seine Grenzen. Dennoch ist er absolut liebenswert, anhänglich und verschmust und gerade die Flausen im Kopf sind es, die ich so an ihm liebe. Er ist jetzt schon ein echtes „Steiger-Pony“!!!!!!
Er hat mein Herz im Sturm erobert!

Ich möchte Petra und dem ganzen Team vom Curly-Gestüt Wolf herzlich dafür danken, dass sie sich so sensationell um meinen Zwerg kümmern und ihm eine so tolle Kindheit bescheren!!! Mein ganz besonderer Dank gilt Kim, von der ich weiß, dass sie sich um Purzel so kümmert, als wäre es Ihrer!!! Ich freue mich, wenn Du uns im Sommer besuchen kommst!!!

Liebste Anna,

als Mensch, Züchter und Pferde- trainer bin ich überglücklich, dass Parceval Dich als seine neue Mama hat. Ich freue mich schon sehr, Eure gemeinsame Zukunft mitzuverfol- gen, denn Deine liebevolle, konsequente und fantasievolle Arbeit, die mit dem Faktor "Spaß" hochpotentiert ist, wird Euch glücklich machen und uns begeistern!

Enjoy the Curlys
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